von | Nov. 8, 2022

Löwenzahn

Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist eine sehr anpassungsfähige Pflanze. Die kräftige Wurzel wird bis zu 30 cm lang. Die Blätter sind rosettenartig angeordnet, unregelmäßig gelappt und stark gezähnt.

Auf den hohlen milchsaftenthaltenden Stängeln sitzen leuchtend gelbe Blütenköpfchen.

Die reifen Früchte (Pusteblume) sind mit fallschirmartigen Anhängseln ausgestattet, die der Wind sehr weit tragen kann.

Löwenzahn

Quelle: Adobe Stock, lizenziert für HVV-Harxheim

Sammelzeit

Gesammelt und verwendet werden die Pflanzenteile zu unterschiedlichen Jahreszeiten und Zwecken. Wurzel und Blätter können frisch verwendet oder an einem luftigen Ort aufgehängt und getrocknet werden. Bei 40 Grad kann man diese auch im Backofen trocknen. Die gelben Blütenköpfchen werden zur Herstellung von Löwenzahnhonig gesammelt. Sie werden frisch verwendet. Die Blütenknospen können beispielsweise mariniert werden.

Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüte, Blütenknospen und Wurzel

Sammelzeit im Detail:

  • Blätter: März bis Oktober
  • Blüten: April bis Mai
  • Blütenknospen: März bis April
  • Wurzeln: Oktober bis Februar

Heilwirkung und Anwendung

Löwenzahn regt die Niere und Leber zu erhöhter Aktivität an. Er leistet gute Dienste bei Störungen des Gallenflusses. Typische Anwendungsgebiete sind Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit. Auch bei chronisch-rheumatischen Beschwerden findet er Anwendung.

Inhaltsstoffe: (Auswahl)

  • Bitterstoffe (Taraxacin)
  • Vitamine (vor allem Vit. C)
  • Mineralien (viel Kalzium)
  • Gerbstoffe

Anwendung in der Küche (Rezepte)

Rezept Löwenzahnsalat

Löwenzahnsalat Zutaten:

  • 3 Handvoll junge, frische Löwenzahnblätter
  • 3 EL geraspelte Karotten
  • 3 EL Olivenöl
  • Saft einer halben Zitrone
  • Salz und Pfeffer

Löwenzahnsalat Zubereitung:

Die Löwenzahnblätter gut waschen (gut abschütteln, ggf. mit Küchenkrepp etwas trocken tupfen) und in Stücke schneiden und mit den geraspelten Karotten in eine Schüssel geben. Die Salatsauce mischen und über den Salat geben. Den Salat evtl. noch mit Löwenzahnblüten dekorieren und genießen.

Rezept Löwenzahnhonig

Löwenzahnhonig Zutaten

  • 200 g Löwenzahnblüten
  • 1 Liter Wasser
  • 1 Bio-Zitrone
  • 500 g Gelierzucker 2:1
  • Einmachgläser mit Schraubverschluss

Videoanleitung Zubereitung Löwenzahnhonig

Quelle: YouTube Channel HVV-Harxheim, Inhalt: Harxheimer Kräuterfrauen

Löwenzahnhonig Zubereitung:

Die Löwenzahnblüten bei Sonnenschein pflücken. Zu Hause dann Eine gewisse Zeit auf einem Sieb den Tierchen, die ggf. noch in den Blüten sind, eine Chance geben, zu entweichen. Dann die Blüten ungewaschen und in 1 Liter Wasser legen und über Nacht ziehen lassen.

Am nächsten Tag diesen Kaltauszug 15 Minuten köcheln lassen. in der Zwischenzeit die Zitronenzesten abhobeln (ca. 1/2 Zitronenschale) und die Zitrone auspressen.

Den Auszug nun absieben, am besten zusätzlich mit einem Tuch, um die Schwebstoffe möglichst gering zu halten. Das Tuch im Sieb leicht auspressen.

Gelierzucker, Zitronenzesten und den Saft der ausgepressten Zitrone in einem Topf mit dem Sud vermengen und 4 Minuten unter leichtem Rühren kochen lassen.

Den heißen „Honig“ nur noch in Schraubdeckelgläser füllen – schon ist er fertig und kann sofort nach dem Abkühlen verzehrt werden.

Bild: HVV-Harxheim

Bild: HVV-Harxheim

Löwenzahnhonig

Bild: HVV-Harxheim

Guten Appetit!

Quellenangaben:

Beiser, Rudi: Unsere essbaren Wildpflanzen. Kosmos-Naturführer 2018

Bühring, Ursel: Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde; Grundlagen – Anwendung – Therapie. Sonntag Verlag Stuttgart 2005

Pahlow, M. Apotheker: Heilpflanzen. Bechtermünz Verlag Augsburg 2001

Schneider, Christine: Wildkräuter finden. Ulmer Verlag Stuttgart 2017

HVV-Harxheim (Rezept Löwenzahnsalat)

Harxheimer Kräuterfrauen (Rezept Löwenzahnhonig)

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