Schafgarbe
An dem zähen, kantigen Stängel der Schafgarbe (Achillea millefolium) wachsen lanzettenartige, mehrfach fein gefiederte Blätter.
Der Blütenstand, der aus gelblich weißen Röhrenblüten und weißen oder zart rosaroten Zungenblüten besteht, ist flach und doldenähnlich.
Vorsicht ist beim Sammeln geboten, da große Verwechslungsgefahr – auch mit giftigen Pflanzen – besteht!
Familie und Sammelzeit
Die Schafgarbe gehört zur Familie der Korbblütengewächse.
Verwendete Pflanzenteile: Das ganze Kraut inkl. Blüte
Sammelzeit im Detail:
- Junge Blätter: März bis April
- Das ganze Kraut inkl. Blüten: Juni bis Oktober
Heilwirkung und Anwendung
Heilwirkung:
Blutreinigend, blutstillend, krampflösend, gefässtonisierend, antibiotisch, harntreibend, entzündungshemmend, krebsfeindlich, blähungswidrig;
Anwendung in der Naturheilkunde:
Sie findet Anwendung als Bitterstoff (Aromaticum amarum) bei Magenbeschwerden, zur Appetitanregung; bei Darm- und Gallebschwerden regt sie die Produktion der Verdauungssäfte an. Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden. Der hohe Kaliumgehalt regt die Nierenfunktion an, was die Schafgarbe für Frühjahrs- und Herbstkuren sehr geeignet macht. Am besten gibt man sie in eine Teemischung.
Inhaltsstoffe: (Auswahl)
- Bitterstoffe
- Ätherische Öle
- Gerbstoffe
- Flavonoide
- Verschiedene Mineralien, besonders Kalium
Rezept für die Küche:
Die jungen Triebe sind traditionelle Zutat der 9-Kräuter-Suppe. Sie eignen sich fein geschnitten als Gewürz für Eierspeisen, Quark, Salat und Kräuterbutter
Blütensirup nach Rudi Beiser:
„Sammeln Sie mit dem Messbecher die Menge von 1 Liter entsprechenden Blütenschirmchen mit möglichst wenig Stängelanteil. Sie können auch andere duftende Blüten hinzunehmen. Geben Sie sie in einen Topf mit 1 kg Zucker und 1 l Wasser, lassen Sie alles 5 Minuten köcheln. Zum Schluß geben Sie den Saft von 2 Zitronen dazu und lassen alles abkühlen. Gießen Sie die Blüten ab, kochen Sie den Sirup nochmals auf und füllen Sie ihn in sterile Flaschen. Vom Sirup genügt 1 Eßlöffel, um ein Glas Tee, Saft, Wasser oder Sekt mit dem feinen Blüten zu veredeln“.
Rezept aus: Unsere eßbaren Wildpflanzen, Seite 229, Rudi Beiser, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG, Stuttgart
Quellenangaben:
Beiser, Rudi: Unsere essbaren Wildpflanzen. Kosmos-Naturführer 2018
Bühring, Ursel: Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde; Grundlagen – Anwendung – Therapie. Sonntag Verlag Stuttgart 2005
Pahlow, M. Apotheker: Heilpflanzen. Bechtermünz Verlag Augsburg 2001
Schneider, Christine: Wildkräuter finden. Ulmer Verlag Stuttgart 2017
Rezept von Dr. Markus Strauß www.dr-strauss.net