Spitzwegerich
Die schmalen, lanzettenartigen Blätter des Sitzwegerich (Plantago lanceolata) stehen in einer bodennahen Grundrosette. Aus deren Mitte entspringen 10 bis 40 cm lange aufrechte, blattlose Stängel, an deren Ende kurze, eiförmige und beigebraune Ähren sitzen.
Deutlich erkennbar sind die 5 bis 7 längsverlaufenden Blattnerven.
Familie und Sammelzeit
Der Spitzwegerich (Plantago lancelota) gehört ebenso wie der Breitwegerich (Plantago major) zur Familie der Wegerichgewächse.
Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blütenknospen, Früchte
Sammelzeit im Detail:
- Blätter: April bis August; junge Blätter aus der Mitte der Rosette
- Blütenknospen: Mai bis Juli
- Früchte: August bis Oktober
Heilwirkung und Anwendung
Heilwirkung:
Antibakteriell, antiviral, pilzreduzierend, antimykotisch, adstringierend, blutstillend, entzündungshemmend, hustenreizstillend, wundheilungsfördernd
Anwendung in der Naturheilkunde:
Husten, Bronchitis, Keuchhusten, Asthma, Halsentzündung, Lungen- und Bronchialerkrankungen, Wunden, Geschwüre, Mückenstiche, Blutungen, wunde Füße
Inhaltsstoffe: (Auswahl)
- Schleimstoffe
- Iridoidglykoside
- Kieselsäure
- Gerbstoffe
- Flavonoide
Tee:
Spitzwegerichtee findet Anwendung bei Katharren der Luftwege. Bei beginnenden Halsschmerzen und Husten kann die Einnahme von Spitzwegerichsirup die Beschwerden lindern.
Rezept für die Küche: Pilzgericht ohne Pilze nach Rudi Beiser
Klein geschnittene Zwiebeln und feingeschnittene, quer zur Faser geschnittene junge, frische Blätter in etwas Butter andünsten. Nach ca. 5 min. sehr junge Knospen und etwas Thymian dazugeben. Nach weiteren 5 min. mit Salz, Pfeffer abschmecken und mit etwas Sahne abrunden.
Guten Appetit!
Quellenangaben:
Beiser, Rudi: Unsere essbaren Wildpflanzen. Kosmos-Naturführer 2018
Bühring, Ursel: Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde; Grundlagen – Anwendung – Therapie. Sonntag Verlag Stuttgart 2005
Pahlow, M. Apotheker: Heilpflanzen. Bechtermünz Verlag Augsburg 2001
Schneider, Christine: Wildkräuter finden. Ulmer Verlag Stuttgart 2017
Rezept von Dr. Markus Strauß www.dr-strauss.net