Spätburgunder
Der Spätburgunder ist der König unter den Rotweinen, aber auch als Rosé-Wein und Weißherbst gewinnt er immer mehr Weinfreunde.
Kultivierung
In den kühleren Weinbaugebieten ist der Spätburgunder die klassische Rotweinsorte aus der Burgunderfamilie. Der Spätburgunder verlangt vom Winzer sehr viel Sorgfalt und ist gleichzeitig sehr anspruchsvoll in Bezug auf das Klima und den Boden. Spätburgunder-Weine haben ein hohes Qualitätspotential und bieten hierdurch dem Winzer die Möglichkeit, sein Können zu zeigen und mit gelungenen und hochwertigen Rotweinen zu punkten. Als Rose oder Weißherbst ist der Spätburgunder ein beschwingter Sommer- oder auch Terrassenwein. Werden die Spätburgunder-Trauben direkt nach der Lese abgepresst, entwickelt sich aus dem hellen Saft ein weißer Wein aus dunklen Trauben (Blanc de Noir). Dies ist bei dieser Beere relativ einfach möglich, da das Fruchtfleisch im Gegensatz zur Beerenhaut hell und die Beerenhaut dunkel ist.
Stellenwert
Im weltweiten Weinreben-Gesamtklassement belegt die Spätburgunder Rebe den zehnten Platz. Deutschlandweit sind etwa 11.602 ha mit Spätburgunder bestockt, dies ist ein Anstieg seit Mitte der 90er Jahre um ca. 5.000 ha. In Rheinhessen stehen aktuell auf 1.480 ha* (5,4 %) Spätburgunder-Reben. In Harxheim ist der Anteil an Spätburgunder in den letzten 20 Jahren weitgehend gleichgeblieben und liegt bei 3,7 ha* (4,7 %) der hier existierenden Weinbaufläche.
Historie
Der Spätburgunder (franz. Pinot Noir) wird auch als der König unter den Rotweinen bezeichnet. Seine Abstammung ist bis heute immer noch nicht zweifelsfrei geklärt und wird nach wie vor in der Wissenschaft intensiv diskutiert. Selbst die nun möglichen Gen-Analysen konnten seine Abstammung nicht zweifelsfrei belegen. So stehen bis heute zwei unterschiedliche Herkunftsvarianten im Raum: die Abstammung von einer wilden (natürlichen) Kreuzung zwischen einem Schwarzriesling und einem Traminer oder die direkte Abstammung von einer Wildrebe (Vitis silvestris). Die Gen-Analyse belegt allerdings klar, dass die Rebsorte auf natürlichem Wege entstanden sind. Möglicherweise handelt es sich hier um eine sehr alte Rebsorte, die bereits seit 2000 Jahren existiert. Karl III (genannt der Dicke) brachte die Sorte 884 an den Bodensee. Die ersten Jahresangaben, die für den Spätburgunder als zuverlässig angesehen werden können und urkundlich belegt sind, sind in Frankreich 1283 (Moreillon) und im Rheingau 1470 (Klebroth). Beide Bezeichnungen sind Synonyme für den Spätburgunder.
Genuß
Weine aus der Spätburgunder-Traube sind samtig und vollmundig. Sie haben ein fruchtiges Bukett und Nuancen von Mandel, Schokolade oder Mokka, erinnern aber auch an den Duft roter Früchte wie Brombeere, Kirsche, Erdbeere bis zur schwarzen Johannisbeere. Der Ausbau im Barriquefass ergänzt dies noch um einen leichten Vanilleton.
Rotweine aus der Spätburgunder-Traube passen ideal zu dunklem Fleisch, zu Wildgeflügel, Wild oder auch zu verschiedenen Käsesorten. Als Weißherbst oder Rose ist er der ideale Essenbegleiter zu Vorspeisen oder auch zu weißem Fisch.
Stand 05.01.2023, Rote Rebsorten Blauer Spätburgunder Rheinhessenwein 2023, https://www.rheinhessen.de/blauer-spaetburgunder
Spätburgunder Deutsches Weininstitut 2023 https://www.deutscheweine.de/wissen/rebsorten/rote-rebsorten/spaetburgunder/
Pinot noir-Wikipedia 2023, https://de.wikipedia.org/wiki/Pinot_noir
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, EU-Weinbaukartei, Stand 2022