Riesling
Der Riesling, das Aushängeschild des deutschen Weinbaus, gibt am besten die Eigenarten des Bodens (Terroir) wieder.
Kultivierung
Der Riesling ist eine Rebsorte, die sehr langsam reift. Dies ist auch der Grund für seine fruchtige Säure. Durch die gemächliche Reife ist er ideal geeignet für die nördlichen Anbaugebiete. Hier hat er die Zeit, in der späten Herbstsonne seine Reife zu beenden. Der Riesling stellt sehr hohe Ansprüche an die Lage und hat im Gegensatz dazu geringe Bedürfnisse an den Boden. Leichte und auch mittelschwere Böden sind die idealen Grundlagen für die Riesling-Reben. Weine aus der Riesling-Traube sind weltweit hoch angesehen. Etliche Spitzenlagen sind sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern mit der Riesling-Rebe bepflanzt.
Stellenwert
2021 waren in Deutschland 24.318 ha, das heißt knapp 40 % der gesamten Rebfläche, mit Riesling-Reben bestockt. In Rheinhessen waren es im gleichen Jahr 5.156 ha (19%)* der gesamten Rebfläche. In Harxheim sind momentan 19,1 ha also fast 25 %* der Rebfläche mit der Riesling-Rebe bestockt. Ihr Anteil hat sich bei uns in den letzten 20 Jahren um fast 30 % erhöht, da unsere Südhänge sehr vorteilhaft für sie sind.
Historie
Schriftlich erwähnt wurden die Riesling-Reben – damals noch unter dem Namen Rüssling – erstmalig 1402 in Worms. Eine weitere Erwähnung erfolgte in einer Rechnung vom 13. März 1435, der zu Folge für die Anpflanzung eines neuen Weinbergs Setzreben von einer neuen Weißweinsorte gekauft wurden. Von diesen Weinbergen in Rüsselsheim existieren auch frühere Rechnungen aus dem Jahre 1401, allerdings wird in ihnen die Rebe Riesling nicht erwähnt und demnach nicht dokumentiert. Der Riesling wird somit in Deutschland seit über 600 Jahren kultiviert.
Erst in letzter Zeit ist man in der Lage durch genetische Untersuchungen die Herkunft der Riesling-Rebe genauer zu bestimmen. Der Riesling ist mit aller Wahrscheinlichkeit eine Kreuzung aus einer Wildrebe aus Traminer und einer einheimischen Wildrebe vom Rhein. In diese Rebe wurde später noch Heunisch eingekreuzt.
Vinifikation
Der Riesling gilt nach wie vor als Aushängeschild des Deutschen Weinbaus. Hier kann der Winzer zeigen, was er kann. Zur Verfügung stehen die Rieslinge in allen Qualitätsstufen und Geschmacksrichtungen. Manchmal werden sie auch im Holzfass sehr traditionell ausgebaut. Es gibt sie in Form von unkomplizierten Alltagsweinen mit einer sehr reichhaltigen Auswahl an Prädikatsweinen. In höheren Qualitätsstufen sind Rieslinge auch als restsüße oder edelsüße Varianten zu finden. Gibt der Winzer der langsam reifenden Traube die Möglichkeit, lange am Stock zu hängen, so bildet sie ihre typischen Aromen aus. Der Riesling ist in der Lage, die örtlichen Eigenarten des Bodens, auf dem er wächst, hervorragend zu interpretieren. Im Glas hat der Riesling eine blassgelbe bis ins Grünlich-gelbe gehende Farbe.
Genuß
Das Aroma, das einem im Glas entgegenkommt, wird dominiert vom Pfirsich oder Apfel. Einige Rieslinge erreichen ihre Trinkreife erst nach Jahren. Bei einem Spitzenwein ist die Lagerfähigkeit fast unbegrenzt. Trockene und halbtrockene Rieslinge werden gerne zu leichten Speisen wie gekochtem Fleisch mit hellen Saucen, gedünstetem See- und Süßwasserfisch oder aber auch zu kleinem Hausgeflügel gereicht. Halbtrockene und liebliche Spätlesen passen wiederum sehr gut zu einem Frischkäse. Edelsüße Auslesen und auch eine fruchtig süße Spätlese sind der ideale Begleiter zu einem fruchtigen Dessert.
Deutsches Weininstitut 2022, Stand 07.12.2022: Weiße Rebsorten Riesling https://www.deutscheweine.de/wissen/rebsorten/weisse-rebsorten/riesling/
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, EU-Weinbaukartei, Stand 2022
Rheinhessenwein e. V. 2022 Weiße Rebsorten Riesling https://www.rheinhessen.de/riesling
Wikipedia Riesling https://de.wikipedia.org/wiki/Riesling