Harxheimer Weinstube
Die kleine, bäuerliche Hofanlage aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts ist heute als Harxheimer Weinstube bekannt.
Der Hof ist im Denkmalverzeichnis des Kreises Mainz-Bingen aufgeführt.
Der Hof Enggasse 1 während der Restaurierung, Foto von 1982
Bildquelle: Willi Buchert
Aufnahme von 1982 während der Renovierungsphase
Bildquelle: Ralf Buchert
Die eher bescheidene Hofanlage in der Enggasse 1 ist ein gutes Beispiel für ein kleinstbäuerliches Anwesen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Das an der Straßenfront stehende Wohnhaus wurde vermutlich bald nach 1800 errichtet und hat einen Eingang im Hof auf der westlichen Giebelseite. Die rückwärtige, mit dem Giebel rechtwinklig an das Wohnhaus anschließende Scheune ist möglicherweise noch älter.
Die Hofanlage verfügt auch über einen tonnengewölbten Keller, der ursprünglich durch einen Rundbogen im Hof vom heutigen Haus Krone (Gaustraße 19) zugänglich war. Dies erklärt sich dadurch, dass die beiden Anwesen früher wohl einmal zusammengehörten. Das Gebäude in der Enggasse 1 war ein sogenanntes Altenteilerhaus, d.h. es diente einem vorhergehenden Eigner des Hofes in der Gaustraße 19 nach Hofübergabe als Ersatz.
Artikel in der Allgemeinen Zeitung vom 2.11.1984 zum Renovierungsprojekt Enggasse 1
Bildquelle: Ralf Buchert
Harxheimer Weinstube, aufgenommen im Jahr 1994
Bildquelle: Willi Buchert
Von 1981 bis 1984 wurde die kleine Hofanlage restauriert. Die Scheune wurde für die gastronomische Nutzung umgebaut und öffnete in 1986. Seitdem ist das Anwesen als Harxheimer Weinstube bekannt und wurde seitdem von mehreren Pächtern bewirtschaftet.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Enggasse (Enggasse 2) stand bis zum Jahr 2000 das alte katholische Schulhaus. Es wurde bis 1908 für Schulunterricht und danach weiterhin als Wohnraum für den katholischen Lehrer genutzt. Eine eigene Kirche errichtete die katholische Gemeinde erst im Jahr 1870 in dem hinter dem Schulhaus liegenden großen Garten.
Ehemaliges katholisches Pfarrhaus, Foto von 1987 (das Gebäude wurde in 2000 abgerissen)
Bildquelle: Willi Buchert
Blick auf das frühere katholische Pfarrhaus und das Gelände des Pfarrgartens im Jahr 1987
Bildquelle: Willi Buchert
Quellenangaben:
Krienke, Dieter (2011): Verbandsgemeinden Bodenheim, guntersblum und Nieder-Olm. In: Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesdenkmalpflege 18, Kreis Mainz-Bingen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Worms.
Reßler, Tanja (2017): Wirtschaftszentrum „Alt Haschem“. In: Ortgemeinde Harxheim (Hrsg.): Festbuch 2017. Harxheim. Eintausendzweihundertfünfzig. Selzen. S. 129 – 143.
Würth, Johannes (1909 – 1920): Aufzeichnungen in der Gemeindechronik der evangelischen Gemeinde Harxheim. Archiv der evangelischen Gemeinde Harxheim.
