Der Eckstein
Radabweiser zum Schutz von Gebäudeecken und Toreinfahrten nutzten schon die alten Römer.
In Harxheim sind zwei Exemplare erhalten geblieben.
Der Radabweiser an der Ecke des Gebäudes Gaustraße 13 wird in Harxheim gerne auch als Eckstein bezeichnet. Weitere Namen für derartige Steine, die früher Hausecken und Toreinfahrten vor den Rädern vorbeifahrender Fuhrwerke schützen sollten, sind unter anderem: Prall- oder Prellsteine, Kratz-, Schutz- oder Abweisstein. Als es noch keine Traktoren gab und die Feldarbeit noch mit Pferden erledigt wurde, hatten es die Pferde nach getaner Arbeit zum Mittag und zum Feierabend immer sehr eilig, in ihrem Stall an Wasser und Futter zu gelangen. Im Ort angekommen, ließen sie sich in vielen Fällen vom Landwirt nicht mehr im Zaum halten. Sie nahmen – teilweise mit hoher Geschwindigkeit – die Kurven etwas enger, sodass diese Steine erforderlich waren, damit der hinterhergezogene Wagen die Hausecken nicht streifte.
In Harxheim existiert sogar noch ein zweiter Eckstein, er befindet sich an der Ecke von der Obergasse zur Kegelbahn.
Vermutlich gab es in früheren Zeiten noch weitere derartige Steine in unserem Ort. So ist z. B. ein heute nicht mehr vorhandener Eckstein auf einem alten Foto des früheren Fechenbacher Hofes in der Untergasse 21 zu sehen.
Radabweiser waren schon bei den alten Römern bekannt. Im heutigen Straßenbild sind sie jedoch selten geworden. Im Mittelalter waren sie meist sehr schlicht gestaltet und im ländlichen Raum ist dies – wie bei diesem Exemplar – auch in nachfolgenden Jahrhunderten so geblieben.
Bei städtischen oder herrschaftlichen Gebäuden wurden die Radabweiser später jedoch auch oft verziert.
Quellenangaben:
Radabweiser, 2022, in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Radabweiser&oldid=224531071