Der Röhrbrunnen
Der Harxheimer Röhrbrunnen ist ein fester Bestandteil des alten Ortskerns und war früher der Dorfbrunnen.
Heute hat er diese Funktion weitgehend verloren und dient nun als Zierbrunnen.
Ein einquartierter Leutnant tränkt kurz nach Beginn des ersten Weltkriegs im August 1914 sein Pferd.
Bildquelle: G. Happel
Der Harxheimer Röhrbrunnen hatte früher die Funktion des Dorfbrunnens. Er diente als Viehtränke und auch Menschen konnten sich hier vor dem Bau der zentralen Wasserversorgung in 1905 mit Wasser versorgen, wenn sie keinen Zugang zu einem anderen Brunnen hatten. Entsprechend spielte der Röhrbrunnen eine wichtige Rolle im Gemeindeleben.
Wenn man von hier aus dem ansteigenden Weg (unterer Teil der Alten Rindsteig) zum Ort hinaus folgt, kommt man an der ersten Abzweigung nach links an der Brunnenstube vorbei. Hier wird Wasser aus verschiedenen Quellen im Bereich des Schloßbergs aufgefangen, gesammelt und durch ein Rohr (daher der Name Röhrbrunnen) zum Röhrbrunnen geleitet.
Sein Wasser fließt seit einigen Jahren nur noch spärlich. Dies ist jedoch nicht auf einen Wassermangel, sondern eher auf einen bei Baumaßnahmen entstandenen Fehler im Zuleitungssystem zurückzuführen.
Ein durch den Überlauf des Röhrbrunnens gespeistes Wasserbassin unter dem Brunnentrog wird noch heute von der Ortsfeuerwehr als zusätzliches Löschwasserreservoir, aber auch von den Landwirten in Phasen der Weinbergs-Spritzung genutzt.
Ältere Harxheimer erinnern sich gerne daran, dass sie als Jugendliche an besonders harten Winterabenden mit Gießkannen Wasser aus dem Brunnen holten. Hiermit vereisten sie die damals noch deutlich längere, geradeaus aus dem Ort hinausführende Rindssteig. Dies hatte am nächsten Tag extrem schnelle Schlittenfahrten, aber auch Unfälle und Stürze zur Folge.
Röhrbrunnen (auch Röhrenbrunnen oder Laufbrunnen genannt) zum Zweck der Wasserversorgung von Mensch und Vieh gab es übrigens schon bei den alten Römern. Sie sind heute noch in vielen Städten und Dörfern zu finden und dienen nun als Zierbrunnen.
Quellenangaben:
Gespräche mit Zeitzeugen