Jüdisches Leben in Harxheim: Simon Mayer
Simon, geboren am 20. April 1919 in Harxheim, war der jüngste der fünf Geschwister. Er besuchte wie die anderen Kinder der Familie zunächst die örtliche Volksschule und dann ein Gymnasium in Mainz.
Ende 1934 zog er mit seinen Eltern nach Frankfurt. Bereits am 19. November 1935 verließ er mit erst 16 Jahren Deutschland. Er reiste mit dem Passagierschiff Europa von Bremen nach New York, wo er am 25. November von Bord ging. 1) 2) 3)
Simon zog bei seiner ältesten Schwester Sara alias Saerri Zapun und deren Ehemann Gerhard ein. Simon arbeitete später als financial secretary. Am 2. Juli 1940 beantragte er für sich und seine, noch in England internierte, zukünftige Ehefrau Bella die amerikanische Staatsbürgerschaft, am 16. Oktober 1940 wurde er zum Einzug in die US-Army registriert. 6) 7)
Simon heiratete am 31. Mai 1942 in Manhattan die aus Trabelsdorf bei Bamberg stammende Bella Bravmann. Sie war in den Jahren 1934 – 1938 Seminaristin an der Israelitischen Bildungsanstalt in Würzburg, an der auch Simons jüngste Schwester Herta von 1934-36 eingeschrieben war. 4) 5) 8)
Simon wurde am 27. November 1942 als Infanterist in die US-Army einberufen und später zum Corporal befördert. Er fiel am 6. August 1944 bei Kämpfen um den Inselarchipel Guam. 1) 2) 3)
Simon Mayer wurde 1948 auf dem Long Island Cimetary in East Fermingdale, Long Island, N.Y. bestattet. Seine Frau Bella, in zweiter Ehe verheiratet, starb am 24. Juli 2005 in New York. Ihr Grab befindet sich auf dem gleichen Friedhof. 9)
Quellenangaben:
1) Archiv der Verbandsgemeinde Bodenheim; Personenstandsregister der Mairie Harxheim-Gau-Bischofsheim.
2) HHStA Wiesbaden 518-77557.
3) HHStA Wiesbaden 518-54523.
4) www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de.
5) Stadtarchiv Lisberg/Stadtteil Babelsberg.
6) United States of America, Bureau of the Census. Sixteenth Census of the United States, 1940. Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, 1940. Ancestry.com Operations, Inc.. Entnommen über Stadtarchiv Mainz. (02/2023).
7) Simon Mayer, in der Sammlung US-amerikanisches Einberufungsregister für den 2. Weltkrieg, 1938-1946; Ancestry.com Operations, Inc.. Entnommen über Stadtarchiv Mainz. (02/2023).
8) Rieber, Angelika u. Till Libertz-Groß, Hrsg.: Rettet wenigstens die Kinder – Kindertransporte aus Frankfurt am Main. Frankfurt 2018, S. 246-257.
9) www.findagrave.com, entnommen über Stadtarchiv Mainz. (02/2023).