von | Mrz 8, 2023

Jüdisches Leben in Harxheim: Judith Mayer

Ferdinands Witwe Judith bereitete ab Oktober 1938 ihre Ausreise in die USA vor. Vom Hausrat und den Einrichtungsgegenständen, die sie aus ihrer Frankfurter Wohnung mitnehmen wollte, wurde durch die Frankfurter NS-Behörden die Hälfte von der Inventarliste gestrichen.

Judith Mayer mit Sohn Fritz, Enkel Thomas und Urenkel Peter, 1970.

Bildquelle: Thomas Mayer

Sie musste viele Dinge, u.a. auch wertvolle religiöse Bücher ihres Mannes, zurücklassen oder, soweit dies noch möglich war, kurzfristig verkaufen. Ihr Visum erhielt sie vom amerikanischen Konsulat in Stuttgart am 28. Oktober 1938 ausgestellt. Sie reiste am 29. November mit dem Zug nach Hamburg und von dort weiter nach Bremerhaven. Mit dem Passagierschiff New York verließ sie Deutschland am 1. Dezember und kam am 9. Dezember 1938 in New York an. Sie fand ebenso Unterkunft in der Wohnung des Ehepaares Gustav und Rose Halle, wo bereits ihre Töchter Sara mit Ehemann Gerhard, Hannah und ihr jüngster Sohn Simon wohnten. Judith Mayer lebte nach ihrer Flucht zeitlebens in New York. Sie starb dort am 27. Februar 1972 kurz vor ihren 91. Geburtstag. 1) 2) 3)

Quellenangaben:

1) HHStA Wiesbaden 518-5452; 518-77557

2) United States of America, Bureau of the Census. Sixteenth Census of the United States, 1940. Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, 1940. Ancestry.com Operations, Inc.. Entnommen über Stadtarchiv Mainz. (02/2023).

3) Informationen von Thomas, Sara und Bernie Mayer (1/2022)

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